Mein Weg zum Yoga

Mein Weg zum Yoga begann im Kreissaal, während der Geburt meiner ersten Tochter. Ich hatte in den Wochen zuvor einen Yoga-Kurs für Schwangere besucht und ich konnte vieles, was ich in diesem Kurs gelernt hatte, ganz wunderbar anwenden. Ich atmete die ganze Zeit tief ein und aus, verband mich komplett mit dem Moment, ich dachte nicht mehr an die Wehen, die ich schon hinter mir hatte und nicht an die, die noch kommen würden, ich verbündete mich mit den Schmerzen … und als meine Tochter endlich da war, hatte ich das Gefühl „ich bin unschlagbar“!

So wurde dieses Erlebnis für mich zu einem ganz magischen Moment und ich wußte sofort, ich möchte mehr über Yoga erfahren und irgendwann möchte ich dieses Wissen weitergeben.

Doch bis es soweit kam, dauerte es noch ein wenig und ich ging weiter fleissig in meinen Yoga-Kurs. Ich weiß gar nicht mehr genau, was der Auslöser war, doch eines Tages bot mir meine Yogalehrerin Ananda an, mich auszubilden. Ananda ist eine sehr herzliche Lehrerin, die auf eine ganz einfache und leicht verständliche Weise lehrt. Ich sagte sofort zu und es folgten drei sehr intensive und schöne Jahre des Lernens und des Wachsens, schon während der Ausbildung begann ich einzelne Yogastunden zu unterrichten … und ich merkte sehr schnell, dass ich meine Leidenschaft gefunden hatte.

Nachdem ich die Ausbildung beendet hatte, zog ich los, um weitere Yoga-Erfahrungen zu sammeln. Ich schnupperte in viele verschiedene Yoga-Stile, lernte unterschiedliche Lehrer kennen, stellte aber immer wieder fest, dass ich mich nirgends so richtig ‚Zuhause‘ fühlte, und oft hatte ich das Gefühl, dass viele Übungen, die angeleitet wurden, mir nicht gut taten. Es passierte nicht selten, dass mir im Nachhinein der Rücken schmerzte, weil er eine sehr empfindliche Stelle in meinem Körper ist. Diese Erfahrungen machten mich auch sehr unsicher in Bezug auf meinen eigenen Unterricht, weil ich einfach kein richtiges Gefühl mehr hatte, was ist noch gut und gesund.

Als Konsequenz entschied ich mich, die Svastha-Yoga-Therapie-Ausbildung bei Dr. Günther Niessen zu machen. Glücklicherweise traf ich wieder auf einen sehr guten Lehrer und wieder folgten drei intensive Jahre. Ich lernte zu erkennen, welche Übungen zu welchem Schüler passen, und wie unterschiedliche Krankheitsbilder behandelt werden können. Im Unterrichten war ich jetzt wieder ‚save‘ und diese Zeit prägte mich und meinen Unterricht sehr …
und mehr denn je liebte ich es Yoga zu unterrichten.

Eigentlich war jetzt alles fein, aber kennst du das? Du weisst, dass es in deinem Leben keinen Grund gibt unzufrieden zu sein, und trotzdem wachst du morgens auf und hast das Eindruck es fühlt sich alles schwer und kompliziert an – so gab es immer wieder Phasen in meinem Leben, in denen ich tief traurig, ängstlich, oder sehr einsam war. Manchmal half mir die Yoga-Praxis auf der Matte, um mich so aus meinem Stimmungstief herauszuholen, manchmal aber auch nicht …

Ich begann nach einem anderen Weg zu suchen, ich habe sehr viel gelesen und fand viele Antworten in der Yogaphilosophie, in der so unglaublich viel Weisheit steckt. Mir wurde immer bewußter, dass mein Glück nicht von aussen kommen kann, sondern dass ich in die Eigenverantwortung gehen muss, ganz für mich alleine.

Ich erkannte, dass Yoga so viel mehr ist, als die Übungen auf der Matte, Yoga wurde mehr und mehr zur Lebenseinstellung.

 

Yoga ist für mich der ehrliche und respektvolle Umgang mit meinem Umfeld bzw. der Umwelt und vor allem der liebevolle Umgang mit mir selbst.

Yoga ist für mich das Erkennen der eigenen Bedürfnisse,
manchmal ist es die Asana-Praxis,
manchmal ist es aber die Tasse Tee, die ich im Garten trinke oder das Telefonat mit einer lieben Freundin,
und manchmal ist es einfach das Lauschen, das Wahrnehmen, das Spüren,
was den Moment zu meinem Yoga-Moment macht …

Ein Moment,
der mich zentriert,
der mir Kraft gibt
und mich beruhigt.
Ein Moment,
der mich glücklich macht.

Über mich – ich stelle mich vor.